Was ist Gonarthrose?




Unter einer Gonarthrose versteht sich eine Kniegelenksarthrose, die einen Verschleiß und eine Abnutzung des Kniegelenkes zeigt.

Das Alter ist meist ein entscheidener Risikofaktor für eine Gonarthrose. Trotzdem können jüngere Menschen genauso eine Gonarthrose entwickeln. Möglich ist zum Beispiel eine erbliche Veranlagung. Die Arthrose im Knie kann auch durch eine Verletzung oder Infektion und sogar durch Übergewicht entstehen.

Gonarthrose. Die beschädigte Knorpelschicht im Knie

Ein Kniegelenk besteht aus drei Gelenkflächen die miteinander verbunden sind. Jede Gelenkfläche ist überzogen von einer Knorpelschicht. Zu den Eigenschaften der Knorpelschicht zählt, daß Sie glatt, abriebfest und elastisch ist. Dieser Knorpel dient somit als natürliche Polsterung.

Die Gelenkflächen sind weiterhin durch den Gelenkspalt voneinander getrennt. In diesem Gelenkspalt befindet sich die Gelenkflüssigkeit, welche auch als Gelenkschmiere bezeichnet wird. Die Gelenkschmiere versorgt den Gelenkknorpel mit Nährstoffen. Weiterhin sorgt sie für den reibungslosen Bewegungsablauf der Gelenkknochen und zusammen mit dem Gelenkknorpel wirkt sie als Stoßdämpfer bei großen mechanischen Belastungen auf das Kniegelenk.

Bei der Gonarthrose ist die Knorpelschicht, die das Kniegelenk umgibt, abgenutzt oder geschädigt. Die Ursachen dieser Schädigung können unterschiedlich sein.

Ist die Knorpelschicht einmal geschädigt reiben die Knochen der Gelenke enger aneinander und die stoßdämpfenden Vorteile vom Knorpel werden weniger. Das Reiben führt zu Schmerzen, Schwellungen, Steifheit, verminderter Bewegungsfähigkeit und manchmal zur Bildung von Knochenspornen. Knieschmerzen sind die Folge.


Ist der Gelenkknorpel abgenutzt beginnt eine Gonarthrose

Ist der Gelenkknorpel im Kniegelenk, aus welchen Ursachen auch immer, erst einmal abgenutzt, verliert er an Elastizität und eine Gonarthrose entsteht. Hohe mechanische Belastungen können dann nicht mehr so gut auffangen werden. Der Knorpel kann an seiner Oberfläche ein- oder aufreissen.

Durch diesen Knorpelabrieb können bei starken Stößen kleine Knorpelteilchen absplittern und in die Gelenkflüssigkeit gelangen. Dadurch kann das Kniegelenk nicht mehr so gut „geschmiert“ werden und die Gelenkinnenhaut des Knies kann gereizt werden. Die Folge davon sind Entzündungen.

Die Wirkstoffe die freigesetzt werden, können den Gelenkknorpel zerstören und die Entzündungsintensität erhöhen. Knieschmerzen sind die logische Folge.
Ist der Gelenkknorpel im Kniegelenk erst einmal so einer Zerstörung ausgesetzt und vorgeschädigt, ist er auch umso anfälliger gegenüber der mechanischen Zerstörung durch Abrieb und Abnutzung.

Knieschmerzen durch die aktivierte Gonarthrose

Die entzündete Gelenkinnenhaut reagiert darauf mit dem Bilden von Gelenkflüssigkeit. Um die Schmerzen abzumindern, schonen Betroffene deshalb das Kniegelenk. Durch diesen Bewegungsmangel aber wird die Ernährung des Gelenkknorpels verschlechtert und der Gelenkverschleiß schreitet weiter voran.

Der Gelenkknorpel des Kniegelenks ist so mit der Zeit verschlissen, wodurch die Gelenkknochen stark belastet werden. Der Druck wird immer größer und um den Druck auszugleichen bildet sich neue Knochenmasse in Form von Knochenvorsprüngen und Knochenspornen (Osteophyten).

Diese bilden sich über einen langen Zeitraum. Die Gelenkflächen der Knochen können sich auch verbreitern und passen dann nicht mehr richtig zusammen. Das Kinegelenk wird so immer mehr steif und unbeweglicher.

Das geht soweit, bis kein Gelenkknorpel mehr vorhanden ist und Knochen auf Knochen reibt. Die Entzündung des Kniegelenkes kann auch Bänder und Sehnen zerstören. Die Muskulatur die das Gelenk umschließt, wird durch die Schonhaltung zurückgebildet.

Die Gelenkflächenbelastung steigt und damit der Zerfallprozess des Kniegelenkes. Die Knochen verdichten und verhärten sich und der Gelenkspalt verschwindet. Das Kniegelenk wird steif.

Wer bekommt Gonarthrose?

Obwohl es auch bei jungen Menschen vorkommen kann, steigt die Wahrscheinlichkeit, nach dem 45. Lebensjahr eine Arthrose zu entwickeln. In Deutschland leiden etwa 5 Millionen Menschen unter Arthrose, wobei das Knie einer der am häufigsten betroffenen Bereiche ist. Frauen haben häufiger eine Arthrose als Männer.

Was verursacht Gonarthrose?

Die häufigste Ursache für eine Arthrose des Knies ist das Alter. Fast jeder wird irgendwann einen gewissen Grad an Arthrose entwickeln. Mehrere Faktoren erhöhen jedoch das Risiko, in einem früheren Alter eine Gonarthrose zu entwickeln:

  • Alter. Die Fähigkeit des Knorpels, zu heilen, nimmt mit zunehmendem Alter ab.
  • Gewicht. Das Gewicht erhöht den Druck auf alle Gelenke, insbesondere auf die Knie. Jedes Kilo Gewicht zuviel, erhöht somit die Belastung auf denKnien.
  • Vererbung. Genetische Veranlagung kann eine Ursache sein.
  • Geschlecht. Frauen ab dem 55. Lebensjahr und älter erkranken häufiger als Männer an einer Arthrose des Knies.
  • Wiederholte Stressverletzungen. Diese sind in der Regel zurückzuführen auf die Arbeit, also Gonarthrose als Berufskrankheit. Menschen mit bestimmten Berufen, die das Gelenk belasten, wie Knien, Hocken oder das Heben von schweren Gewichten, entwickeln aufgrund des konstanten Drucks auf das Kniegelenk häufiger eine Arthrose des Knies.
  • Die Leichtathletik. Athleten, die mit Fußball, Tennis oder Laufen zu tun haben, können ein höheres Risiko für die Entwicklung von Gonarthrose haben. Das bedeutet, daß Sportler Vorsichtsmaßnahmen ergreifen sollten, um Verletzungen zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, daß regelmäßige moderate Bewegung die Gelenke stärkt und das Risiko von Arthrose verringern kann. Fakt ist auch, daß schwache Muskeln um das Knie zu Gonarthrose führen können.
  • Andere Krankheiten. Menschen mit rheumatoider Arthritis, der zweithäufigsten Art von Arthritis, entwickeln auch häufiger eine Arthrose. Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen, wie Eisenüberladung oder überschüssiges Wachstumshormon, haben ebenfalls ein höheres Risiko für Arthrose.

Was sind die Symptome der Gonarthrose?

Gonarthrose Symptome können sein:

  • Schmerz, der bei Aktivität zunimmt, aber in Ruhephasen etwas besser wird
  • Schwellung des Knies
  • Gefühl von Wärme im Gelenk
  • Steifheit im Knie, besonders am Morgen oder nach längerem Sitzen
  • Verringerung der Beweglichkeit des Knies, wodurch es schwierig wird, zum Beispiel in Autos ein- oder auszusteigen, Treppen zu benutzen oder zu gehen
  • Knarrendes, knisterndes Geräusch, welches bei Bewegung des Knies zu hören ist



Wie wird Gonarthrose diagnostiziert?

Die Diagnose einer Gonarthrose beginnt mit einer körperlichen Untersuchung durch Ihren Arzt. Ihr Arzt wird auch Ihre Anamnese aufnehmen und alle Symptome notieren. Merken Sie sich, was den Schmerz schlimmer oder besser macht, damit Ihr Arzt feststellen kann, ob eine Arthrose oder etwas anderes Ihre Schmerzen verursachet. Finden Sie auch heraus, ob noch jemand in Ihrer Familie Arthrose hat. Ihr Arzt kann zusätzliche Tests machen, einschließlich:

  • Röntgenstrahlen, die Knochen- und Knorpelschäden sowie das Vorhandensein von Knochenspornen zeigen können
  • Magnetresonanztomographie (MRT)

MRT-Untersuchungen können hilfreich sein, wenn die Röntgenstrahlen keinen eindeutigen Grund für Gelenkschmerzen liefern oder wenn die Röntgenstrahlen andeuten, daß andere Arten von Gelenkgewebe geschädigt sein können. Ärzte können Bluttests verwenden, um andere Bedingungen auszuschließen, die den Schmerz verursachen könnten, wie rheumatoide Arthritis, die durch eine Störung des Immunsystems verursacht wird.

Wie wird Gonarthrose behandelt?

Die primären Ziele der Behandlung von Arthrose im Knie sind die Linderung der Schmerzen und die Rückkehr zu mehr Mobilität. Der Behandlungsplan enthält typischerweise eine Kombination aus den folgendem:

  • Gewichtsverlust. Der Verlust einer kleinen Menge an Gewicht kann bei Bedarf die Knieschmerzen bei Gonarthrose deutlich verringern.
  • Sport. Die Stärkung der Muskeln um das Knie macht das Gelenk stabiler und lindert Schmerzen. Stretching-Übungen helfen, das Kniegelenk beweglich und flexibel zu halten. Schwimmen ist ebenfalls eine geeignete Sportart.
  • Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente. Dies schließt rezeptfreie Medikamente ein, wie Paracetamol, Ibuprofen oder Naproxen. Nehmen Sie rezeptfreie Medikamente nicht länger als 10 Tage ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ein. Längere Einnahme erhöht die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen. Wenn frei verkäufliche Medikamente keine Linderung bringen, kann Ihnen Ihr Arzt ein verschreibungspflichtiges entzündungshemmendes Medikament oder andere Medikamente geben, um die Schmerzen zu lindern.
  • Injektionen von Kortikosteroiden oder Hyaluronsäure in das Knie. Steroide sind starke entzündungshemmende Medikamente. Hyaluronsäure ist normalerweise in den Gelenken als eine Art Schmierflüssigkeit vorhanden.
  • Alternative Therapien. Einige alternative Therapien, die wirksam sein können sind z.B. die Magnetfeldtherapie oder die Andullationstherapie.
  • Orthesen
  • Physikalische und Ergotherapie. Wenn Sie Probleme mit täglichen Aktivitäten haben, kann eine körperliche oder ergotherapeutische Behandlung helfen. Physiotherapeuten lehren Sie Wege, Muskeln zu stärken und die Flexibilität in Ihrem Gelenk zu erhöhen. Ergotherapeuten zeigen Ihnen, regelmäßige, tägliche Aktivitäten, wie Hausarbeit, mit weniger Schmerzen durchzuführen.
  • Chirurgie. Wenn andere Behandlungen nicht funktionieren, muß über eine Operation nachgedacht werden.

Operation bei Gonarthrose?

Wenn Ihr Arzt die Arthrose im Knie operativ behandeln möchte, stehen Arthroskopie, Osteotomie und Endoprothetik zur Wahl.

  • Die Arthroskopie verwendet ein kleines Teleskop (Arthroskop) und andere kleine Instrumente. Die Operation wird durch kleine Schnitte durchgeführt. Mit dem Arthroskop blickt der Chirurg in den Gelenkraum. Dort angekommen, kann der Chirurg beschädigte Knorpel oder lose Partikel entfernen, die Knochenoberfläche reinigen und andere Arten von Gewebe reparieren, wenn diese Schäden entdeckt werden. Das Verfahren wird oft bei jüngeren Patienten (55 Jahre und jünger) angewendet, um schwerere Operationen zu verzögern.
  • Eine Osteotomie ist ein Verfahren, das darauf abzielt, die Kniegelenkausrichtung durch Veränderung der Knochenform zu verbessern. Diese Art von Operation kann empfohlen werden, wenn Sie primär in einer Kniegegend Schäden haben. Es könnte auch empfohlen werden, wenn Sie Ihr Knie gebrochen haben und es nicht gut verheilt ist. Eine Osteotomie ist nicht dauerhaft und eine weitere Operation kann später notwendig sein.
  • Die Gelenkersatzoperation oder Endoprothetik ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem Gelenke durch künstliche Teile aus Metall oder Kunststoff ersetzt werden. Der Ersatz könnte eine Seite des Knies oder das gesamte Knie umfassen. Eine Gelenkersatzoperation ist normalerweise Personen über 50 Jahren mit schwerer Gonarthrose vorbehalten. Die Operation muss möglicherweise später wiederholt werden, wenn sich die Verbindung nach mehreren Jahren wieder abnutzt, aber mit den heutigen modernen Fortschritten halten die meisten neuen Gelenke über 20 Jahre. Die Operation hat Risiken, aber die Ergebnisse sind in der Regel sehr gut.



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