Das Patellaspitzensyndrom

Patellaspitzensyndrom auch bekannt als Springerknie

Was ist ein Patellaspitzensyndrom (Springerknie)?




Das Patellaspitzensyndrom ist eine häufige Verletzung oder Entzündung der Sehne, die Ihre Kniescheibe (Patella) mit Ihrem Schienbein (Tibia) verbindet. Der Schmerz kann mäßig bis schwerwiegend sein.

Im Prinzip kann jeder ein Patellaspitzensyndrom ( Patellasehnenentzündung) bekommen. Allerdings ist festzuhalten, daß die Verletzung häufiger bei Sportlern auftritt, vor allem derjenigen, die Volleyball und Basketball spielen. Aber auch bei Fußballern tritt es zunehmend auf. Das Patellaspitzensyndrom wird auch „Jumper’s Knee“ oder „Springer Knie“ genannt.

Das Patellaspitzensyndrom entsteht durch wiederkehrende Belastung des Knies, meistens durch Überbeanspruchung beim Sport, kann aber genauso als Berufskrankheit durch Überbelastung entstehen. Die wiederholte Belastung des Knies erzeugt winzige Risse in der Sehne, die mit der Zeit die Sehne entzünden und schwächen.

Ursachen eines Patellaspitzensyndrom können sein:

  • enge Beinmuskeln
  • uneinheitliche Beinmuskelkraft
  • fehlausgerichtete Füße, Knöchel und Beine
  • Übergewicht
  • Schuhe ohne genügend Polsterung
  • harter Bodenbelag
  • chronische Krankheiten, welche die Sehne schwächen

Sportler sind im Allgemeinen gefährdeter, weil Sie durch intensive Trainings wie häufiges Laufen, Springen und Hocken mehr Kraft auf die Patellasehne ausüben. Beim Laufen zum Beispiel wird eine Kraft erzeugt, die daß fünffache Ihres Körpergewichts auf die Knie legt.

Was sind die Symptome des Patellaspitzensyndroms?

Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Kniescheibe sind meist die ersten Symptome einer Patellasehnenentzündung. Sie können auch eine Schwellung und ein brennendes Gefühl in der Kniescheibe haben. Das Knien oder Aufstehen aus einer Kniebeuge kann besonders schmerzhaft sein.

Die Schmerzen können zunächst nur sporadisch auftreten und treten erst nach sportlicher Aktivität auf. Wenn die Sehne stärker beschädigt wird, kann der Schmerz zunehmend intensiver werden. Er kann sich bei jeder sportlichen Aktivität, sowie bei täglichen Aktivitäten wie Treppensteigen oder Sitzen im Auto bemerkbar machen.

Suchen Sie Ihren Arzt auf, wenn Schmerzen oder Schwellungen länger als ein oder zwei Tage anhalten.

Wie wird die Patellasehnenentzündung diagnostiziert?

Zu Beginn Ihres Termins fragt Ihr Arzt nach:

  • ihrer körperlichen Aktivität
  • welche Symptome erleben Sie?
  • wann treten die Symptome auf?
  • was haben Sie bisher gegen die Symptome uternommen?

Ihr Arzt wird Ihr Knie abtasten und den Punkt suchen, an dem Sie Schmerzen verspüren. Die Beweglichkeit wird getestet, indem Sie mit Ihrem Knie Beuge- und Streckübungen machen.

Ihr Arzt kann auch eine Untersuchung anordnen, um Ihre Kniescheibe und Sehne zu untersuchen und um festzustellen, ob eine Schädigung der Sehne oder des Knochens vorliegt. Diese Tests können auch dazu beitragen, andere mögliche Ursachen für Ihre Schmerzen, wie zum Beispiel eine Fraktur, auszuschließen.

Mögliche Untersuchungen sind:

  • ein Röntgenbild, um den Knochen zu untersuchen, um festzustellen, ob Sie eine Kniescheibenfraktur haben oder ob Ihre Kniescheibe verschoben ist
  • ein MRT, um die Sehne zu betrachten und Schäden am Weichgewebe zu zeigen
  • ein Ultraschall, um die Sehne zu betrachten und einen Weichteilschaden anzuzeigen

Was sind mögliche Komplikationen?

Wenn Sie keine medizinische Behandlung durchführen, kann sich die Patellasehnenentzündung verschlimmern. Sie könnten Ihre Sehne weiter schädigen und müssen dadurch Ihre tägliche Arbeit oder sportliche Aktivitäten einschränken.

Wie sieht ein möglicher Behandlungsplan aus?

Die Behandlung hängt von der Schwere des Patellaspitzensyndroms ab.

Konservative Maßnahmen zur Schmerzlinderung, zur Ruhigstellung des Knies und zur Dehnung und Stärkung der Beinmuskulatur sind erste Behandlungsansätze. Ihr Arzt wird in der Regel eine kontrollierte Ruhephase empfehlen, in der Sie Aktivitäten vermeiden sollten, die das Knie belasten.

Medikamente

Ihr Arzt verschreibt Ihnen möglicherweise rezeptfreie Medikamente zur kurzfristigen Schmerz- und Entzündungsreduktion.

Diese können beinhalten:

  • Ibuprofen
  • Naproxen-Natrium
  • Paracetamol

Patellaspitzensyndrom Physiotherapie

Das Ziel der Physiotherapie ist es, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren und die Bein- und Oberschenkelmuskulatur zu stärken und zu dehnen.

Wenn die Schmerzen auch im Ruhezustand stark sind, wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise empfehlen, eine Knieorthese zu tragen und eventuell Krücken zur Entlastung zu benutzen, um weitere Schäden an der Sehne zu vermeiden. Wenn Sie relativ schmerzfrei sind, können Sie mit Physiotherapie beginnen.

Eine Therapiesitzung umfasst im Allgemeinen:

  • eine Aufwärmphase
  • Kälte- oder Wärmetherapie
  • Stoßwellentherapie
  • Massagen
  • Dehnübungen
  • Unterstützende Übungen

Ihr Therapeut kann auch eine Ultraschall- oder Elektrotherapie zur Stimulation anwenden, um Ihre Knieschmerzen zu lindern. Eine Knieorthese oder eine Bandage des Knies können der Kniescheibe beim Training und Pysiotherapie Stabilität verleihen und helfen Schmerzen zu lindern.

Ihr Physiotherapeut wird ein Trainingsprogramm für Sie entwickeln, das Folgendes beinhalten kann:

  • Dehnübungen
  • Exzentrische Übungen, bei denen es sich um Kniebeugen handelt, die auf einer Absenkplatte in einem 25-Grad-Winkel ausgeführt werden
  • Flexibilitätsübungen für Oberschenkel und Wade

Alternative Behandlungen

Eine relativ neue Behandlung ist eine plättchenreiche Plasmainjektion auch bekannt als Autologes Conditioniertes Plasma (ACP). Dies verwendet eine Konzentration von Blutplättchen aus Ihrem eigenen Blut, um die Heilung der Sehne zu fördern.

Chirurgie

Wenn andere Behandlungen bei der Linderung von Schmerzen nicht erfolgreich sind, kann Ihr Arzt eine Operation empfehlen, um die Patellasehne zu reparieren.

In jüngster Zeit wird für diesen Eingriff eine arthroskopische Operation verwendet. Dies beinhaltet nur vier kleine Schnitte im Knie und eine kürzere Erholungszeit.

Welches Verfahren genau angewandt werden sollte, hängt vom Ausmaß der Sehnenveränderung ab. Ihr Arzt wird ein MRT machen und dann entscheiden, wie er genau bei einer Operation vorgeht.

Wie ist die Prognose?

Die Zukunftsperspektive für eine Patellasehnenentzündung variiert je nach Schwere der Verletzung. Es wird ständig weiter geforscht, weil es insbesondere bei Spitzensportlern wie Läufern, Volleyball-, Basketball- und Fußballspielern sowie andere Athleten so häufig vorkommt. Es gibt unterschiedliche Behandlungsansätze darüber, was am besten für die Rehabilitation funktioniert.

Bei manchen Sportlern kann der Zustand chronisch sein. Für andere ermöglicht die Therapie eine Rückkehr zu einer normalen Funktion des Knies und zurück zum Spitzensport.

Die Erholung bei leichten Verletzungen kann 3 Wochen dauern, während schwerere Verletzungen 6 bis 8 Monate oder länger benötigen.

Wichtige Faktoren bei der Nachbehandlung sind:    

  • langsame Steigerung der Belastung (Radergometer, Laufen, Krafttraining, Sprungtraining)
  • auf Schmerzen achten und wenn nötig Ruhepausen einlegen

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt,  wie lange Ihre Genesung dauern kann und welche Physiotherapie die richtige für Sie ist.

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