Stumme und aktivierte Gonarthrose

Stumme und aktivierte Gonarthrose. Was ist der Unterschied?




Aktivierte und stumme Gonarthrose

Die Gonarthrose ist – vereinfacht ausgedrückt – eine Abnutzungserkrankung des Kniegelenkes, die mit Veränderungen der beteiligten Knochenstrukturen und der Knorpelmasse einhergeht.
Das Kniegelenk ist aufgrund seiner komplizierten anatomischen Bauweise und seiner Funktion als tragendes Gelenk häufiger als andere Gelenke des menschlichen Körpers von Arthrose betroffen. Hierbei gibt es zwei Arten der Knorpelabnutzungserkrankung: Die aktivierte Gonarthrose und die stumme Gonarthrose.

Die stumme Gonarthrose kann ebenso wie die aktivierte Gonarthrose ganz erhebliche Knorpelschäden und eine schon weit fortgeschrittene Verengung des Kniegelenkspaltes, verbunden mit Randzacken an den Gelenkflächen, beinhalten, ohne jedoch signifikante Beschwerden beim Betroffenen auszulösen.

Entzündungsreaktion mit Schmerzen bei aktivierter Gonarthrose

Die aktivierte Gonarthrose hingegen ist die „akut aufgeflammte“, das heißt mit Entzündungsreaktionen einhergehende Form der Gelenkerkrankung, die dem Patienten im Extremfall so starke Schmerzen und eine so gravierende Bewegungseinschränkung verursacht, dass es ihm nicht mehr möglich ist, ohne Hilfsmittel zu laufen.

Auch wenn subjektiv durch das Schmerzereignis und die starke Bewegungseinschränkung, eventuell sogar verbunden mit einer Rötung und Schwellung des erkrankten Kniegelenkes, sich die aktivierte Gonarthrose für den Betroffenen als „schlimmer“ darstellt als die stumme Gonarthrose, so kann der Arthrose Grad nicht allein an den Beschwerden gemessen werden.

Der Knorpelschaden der stummen Gonarthrose kann genauso schwerwiegend sein wie bei der aktivierten Gonarthrose

Das bedeutet, eine stumme Gonarthrose kann vom Knorpelschaden und von der Gelenkverformung her genauso schwerwiegend (zuweilen sogar noch ausgeprägter) als eine aktivierte Gonarthrose sein, ohne jedoch Beschwerden auszulösen. Aus diesem Grund wird manchmal eine Gonarthrose erst sehr spät diagnostiziert, weil der Patient aufgrund fehlender Beschwerden keine Veranlassung zu einem Arztbesuch sieht.

Das Wort „Arthrose“ bringen viele Menschen ausschließlich mit der älteren Bevölkerung in Verbindung, jedoch kann die Arthrose allgemein – und hier insbesondere die Gonarthrose – auch schon junge Frauen und Männer befallen, wenn die entsprechenden Risikofaktoren vorliegen.

Risikofaktoren für eine Gonarthrose sind in erster Linie Übergewicht, ganz allgemein Bewegungsmangel, der für eine schlechtere Versorgung der Knorpel- und Knochenstrukturen sorgt, Verletzungen der Gelenkstrukturen durch Unfälle oder Überlastungen beim Sport oder im Beruf, Fehlstellungen oder Knochenerkrankungen.

Auch Stoffwechselstörungen, wie Zuckerkrankheit und Osteoporose, schädigen die Organe des Bewegungsapparates und verursachen so einen schnelleren Verschleiß.


Die aktivierte Gonarhtrose mit Schmerzen gehört in die Hände eines Orthopäden

Die aktivierte Gonarthrose gehört in ihrer Akutphase auf alle Fälle in die Hände eines erfahrenen Orthopäden oder Chirurgen, die Entzündung im Kniegelenk kann sich in einem Gelenkerguss äußern, der abpunktiert werden muss, um bei der aktivierten Gonarthrose das Gelenk nicht zusätzlich zu schädigen.

Die aktivierte Gonarthrose ist eine schwere, sehr schmerzhafte Erkrankung, die den Betroffenen extrem in seiner Beweglichkeit einschränkt. Die Entzündung muss so schnell wie möglich behoben werden, damit die aktivierte Gonarthrose nicht zu einer dauernden Immobilität führt.

Wird die aktivierte Gonarthrose schnell richtig behandelt, kann die Implantation einer Knie-Endoprothese hinausgezögert werden. Die aktivierte Gonarthrose muss auch bei Planung eines Kniegelenksersatzes erst aus der Entzündungsphase gebracht werden, bevor die Operation stattfinden kann.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert